Knusprige Stelze vom 'Labonca'-Sonnenschwein mit Kraut-Karottensalat und Erdäpfeln

Man kennt sie ja: Die Stelze vom Schweizerhaus - ein Teil der österreichischen, nun ja, eher Wienerischen Kulinarik.

 

Oft schon haben wir uns eine bestellt und immer wieder genossen. 'Doch sowas muss man doch auch zuhause machen können?!...", dachte ich mir. Und: Gesagt, getan. :-)

Raini wünschte sich ja schon länger einen neuen Gasgriller, im Sommer 2014 war es dann soweit. Die Geschichte dazu kann man hier nachlesen. *g*

 

Wenn man die 'Warme Küche' kennt, dann weiß man: Nur absolut artgerechte Tierhaltung kommt für uns in Frage... und das Fleisch daraus bei uns in die Töpfe. Wir sind ja schon seit 2012 große Fans vom Norbert Hackl und seinen 'Labonca'-Schweinderln. Hier gibt's einen Beitrag dazu... :-)

 

Nun, es fügten sich also im Juli 2014 zwei wunderbare Dinge zusammen: Der neue Gasgriller und die erste Lieferung einer 'Labonca'-Stelze. Was lag da nicht näher als der erste Versuch, sich selber an die Zubereitung einer knusprigen Schweins-Stelze zu machen? :-)

 

Die Stelze war ein stattliches Teil von 1,60 kg - und ich wusste, dass man das Fleisch vorher in einer Suppe garen musste, um nachher ein sehr saftiges und außen knuspriges Ergebnis zu erhalten. Also: Eine Suppe (hier ist durchaus "Instant"-Pulver ok) mit Lorbeerblättern, Salz, Pfeffer und ordentlich Kümmel ansetzen. Dazu habe ich noch 6 grob geschnittene Knoblauchzehen gegeben und alles kurz aufkochen lassen. Dann das Fleisch einlegen und Hitze reduzieren. Nun für gut 1 1/2 Stunden leicht wallend ziehen lassen.


Es quillt dadurch auch die Schwarte schön auf, was sie größer macht und man bekommt nachher ein bisserl mehr von dem wunderbar knusprigen Krusperl heraus. Kein Fehler! *lol*

 

Als Beilage wollte ich den klassischen Krautsalat machen. Dann ist mir aber eine Alternative eingefallen, die ich noch nie probiert hatte: Kraut-Karotten-Salat mit selbstgemachter Majonnaise. Die Amis sagen ja "Coleslaw-Salad" dazu... hier wird das Kraut jedoch blanchiert. Das wollte ich nicht, denn ich finde rohes Kraut absolut köstlich und durch das Blanchieren gehen sicher - wenn nicht viele aber doch - Vitamine verloren.

Also: Krauthappel halbieren, Strunk herausschneiden und dann in kleine Würfel schneiden.

Die Karotten schälen und grob raspeln.

Zur Majonnaise:
Drei Bioeier trennen und nur den Dotter verwenden. In eine Rührschüssel geben.

Frisch gemahlenen Pfeffer, Salz und den Saft einer Zitrone dazugeben und die Küchenmaschine mit dem Rührbesen einschalten. Nun in ganz geringen Mengen immer wieder das Maiskeimöl (oder Sonnenblumenöl) dazugeben und gut vermengen lassen. Wichtig: Nicht zuviel auf einmal, sonst tun sich die Eier mit der Aufnahme des Öls schwer. Also... schön pomali! :-)

 

Nun die Majonnaise zum Kraut-Karotten-Gemisch geben und gut unterheben. Eventuell nachsalzen und/oder den Saft einer weiteren Zitrone dazupressen.

Wenn die 1 1/2 Stunden Garzeit der Stelze vorüber sind, kann man sie aus der Suppe heben und gut abtrocknen. Etwas abkühlen lassen und dann die Schwarte quer zum Knochen mit einem scharfen Messer einschneiden. Somit bekommt man dann feine Stücke dieser knusprigen Köstlichkeit, die man einzeln herunternehmen und sich genußvoll in den Mund stecken kann. :-)

 

Nun braucht man noch die 'Beize' für das Fleisch:
Salz, Pfeffer, Kümmel und vier gepresste Knoblauchzehen mit etwas Öl vermischen und damit das Fleisch gut einreiben. Am Besten, man reibt die Marinade auch gut in die Ritzen hinein, die man vorher gemacht hat. Dann dringt die Würze gut ins Fleisch ein und macht alles noch a bisserl g'schmackiger...

Nun heißt es 'ab auf den Spieß!' und auf den Griller damit.
Unser neuen Gasgriller hat einen 'Rotisserie-Spieß' dabei, das ist halt schon sehr praktisch für Stelze oder Grillhenderl... und hat auch fantastisch funktioniert.

 

Bei der Temperatur habe ich aufgepaßt, dass diese nicht über 160 Grad klettert... sonst würde mir das gute Stück Fleisch eventuell verbrennen und innen noch nicht ganz zart sein.

 

Jetzt nur noch einschalten, ein Vorab-Bierchen zwitschern und den aufsteigenden Duft genießen. :-)

In das Kochwasser der Stelze habe ich noch ein paar ungeschälte Erdäpfeln gegeben und diese für 15 Minuten vorgegart. Danach ab auf den Grillrost und bräunen.

 

Dazu habe ich noch einen Zwiebelsenf zubereitet:

Einfach zwei kleinere Zwieberln schälen und grob hacken, Senf nach Wahl dazugeben und gut vermischen. Bis zum Anrichten kalt stellen.

Nachdem die Stelze gut 90 Minuten am Grill war, ist sie fertig.
Vom Spieß nehmen und portionieren. Mit dem Kraut-Karotten-Salat, den Erdäpfeln und dem Zwiebelsenf anrichten und... geniiiiiießen. :-)

 

Mahlzeit!


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Kommentare: 2
  • #1

    Christine (Sonntag, 31 August 2014 20:36)

    Hallo ihr Lieben!
    Haben heute Eure Stelze genau so nachgegrillt..natürlich mit Fleisch von Labonca..einfach sensationell..wird sicher wiederholt.. muss zugeben hatten zuerst Zweifel wegen des doch sehr langen "kochens" und des 90 minütigen Grillens....aber war wirklich perfekt so..danke für das tolle Rezept!! Macht unbedingt weiter so...glg christine

  • #2

    Ing. Wolfgang SALOMON (Sonntag, 31 August 2014 20:47)

    Hallo, Christine!
    Willkommen in der Warmen Küche! :-)
    Vielen, lieben Dank... ich freue mich sehr. (Und ich bin sicher, der Norbert Hackl auch. *g*)
    Am 12ten September ist Gleichenfeier in Burgau... vielleicht trifft man sich ja dort.

    Alles Liebe und noch viel Spass beim Kochen,

    Wolfgang