'Sakai' - Taste of Japan (?)

Wenn ein Lokal im Vorfeld von allen Medien so hochgelobt wird, sind natürlich die Erwartungen hoch und die Vorfreude groß.


Das 'Sakai' wurde erst vor ein paar Monaten von Hiroshi Sakai eröffnet - ein Meister des Sushi-Fachs und 15 lange Jahre der Chefkoch des 'Unkai' in Wien an der Ringstraße. Dort gab es unter anderem wegen ihm die angeblich besten Sushi der Stadt.


Nun, mit 56 Jahren, machte sich Herr Sakai mit einem Lokal selbständig und das wollte ich schon lange mal probieren - Ende März 2014 war es dann soweit: Gemeinsam mit Roman und Richard machten wir uns auf den Weg in die Florianigasse 36.

 

Oft ist es nicht optimal, wenn die Erwartungen so hoch und die Vorfreude so groß ist. Leider war das auch beim 'Sakai' so. Doch eines nach dem anderen...

 

Das Lokal selbst ist modern eingerichtet - für meinen Geschmack viel zu hell beleuchtet. Viele Kellnerinnen schwirren im Lokal umher, dennoch mussten wir einige Minuten warten, bis wir unsere Getränkebestellung aufgeben konnten.

 

Der Gruß aus der Küche war Hühnerbrustfleisch auf Bärlauch mit einer Mangosauce - nett.

Bei der großen Auswahl an Speisen wollten wir uns mit kleinen Häppchen durchkosten und bestellten 'quer Beet' einige der kalten und warmen Vorspeisen.

 

Eine der Vorspeisen waren Spieße mit Jakobsmuscheln, in bacon gerollt. Klang interessant - schmeckte aber enttäuschend: der Speck war sehr dick geschnitten und ziemlich fett - was die zarten Jakobsmuscheln geschmacklich 'erschlug'. Leider kein Gaumenschmaus.

 

Die frittierten Sardellen in Reisessig waren auch keine Offenbarung, das liegt aber vielleicht daran, dass ich mir unter frittierten Sardinen eben noch etwas Knuspriges vorstellte. Aber es stand wohl 'im Reisessig' auf der Karte... also war das wohl eher ein Missverständnis meinerseits.

'Weißer fisch, zwei garnelen, drei sorten gemüse, in tempurateig gebacken'  - das war einer der nächsten Gänge. Grundsätzlich war alles in Ordnung - aber auch nicht mehr. Man hatte das Gefühl, dies bei einem Chinesen um's Eck in nicht minderer Qualität bekommen zu können.

Doch es gab auch was sehr Feines - sowohl optisch als auch gaumentechnisch: Meine Softshell-Crab- Maki, genauer gesagt:

"softshellcrab maki | ソフトシェルクラブ巻き(4貫) avocado, softshellkrabbentempura, schnittlauch, sojabohnenblatt "

 

Sehr ansprechend am Teller und auch geschmacklich 1A. Nur eines muss ich sagen: Die vom 'Indochine21' in Erinnerung gebliebene Softshell-Crab Geschmackserfahrung hatte ich an diesem Abend nicht: Es hätte eigentlich auch eine Garnele sein können... ich schmeckte keine Krabbe aus den Maki "heraus".

Aber - wie gesagt: Allein schon die Optik war ein Hammer... sehr schön!

 

Aber das war's dann auch schon mit unseren kulinarischen Erlebnissen...

Richard hatte noch 'bauchfleisch vom schwein, in dashi, mirin und soyasauce geschmort ', was bei drei Häppchen weich gekochtem Bauchfleisch um gesalzene 6 Euro leider auch enttäuschte.

 

Nachspeisen nahmen wir keine - und verließen das Lokal - desillusioniert.

Es war bis auf meine Makis kein einziges Highlight dabei - die Rechnung war aber für diese Leistung überdurchschnittlich hoch.

 

Vielleicht hätten wir uns auf die Ur-Handwerkskünste von Hiroshi Sakai besinnen und *nur* Sushi bzw. Maki bestellen sollen... doch bei einem Lokal mit diesen Vorschusslorbeeren muss der Rest der Karte wohl auch entsprechen.

Kontakt:

 

Restaurant Sakai

Florianigasse 36
1080 Wien
Öffnungszeiten:
Di–Sa 12:00 - 14:30, 18:00 - 22:00
So 11:30 - 14:30
Reservierungen: +43 (1) 729 6541
Reservierungen können nur telefonisch
entgegengenommen werden.
Stornierungen über E-Mail sind jedoch möglich


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