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Mein erster Obstbaum-Schnittkurs bei der Baumschule Schreiber in Poysdorf.

Ich bin höchst entzückt.

Heute war ich in Poysdorf und habe den ganzen Nachmittag in den Obstplantagen der Familie Schreiber verbracht.

Und das Beste daran: Ich habe keinen einzigen Kilomenter bereut, den ich da heute gefahren bin.

Samstag: Werkzeug einkaufen.

In der Stadt warma, radelnd.

Und zum ersten Mal im Flagship-Store der Firma Manufactum.

Oioioioioioioi... kann bitte jemand mein Geldbörsel verstecken? Hier reinzugehen bedeutet für mich höchstes finanzielles Risiko. *gg*
Ein tolles Geschäft, wunderbare Produkte.

Meine Amboss-Zange von Löwe liebe ich jetzt schon - derweil hab ich sie ja erst einen Tag.

(a bisserl blöd, im Nachhinein - denn: Laut Dominik Schreiber sollte man den Astloch-Schnitt ohne Stummel durchführen. Das geht mit der Amboss-Zange aber eher schwer, weil sie ja den 5mm breiten Amboss hat. Ich befürchte, dass ich bald noch mal eine zweite Zange bei Manufactum besorgen muss. *ggg*)

Seit ein paar Tagen schmökere ich in einem kleinen Büchlein, das mir der Thalia geschickt hat.

Ein wunderbares Nachschlagwerk, mit vielen Bilders.

Das ist so angenehm zum Lesen. :o)

Aber warum tu' ich das ganze Überhaupt??

Nun, letztes Jahr hab ich mir einen kleinen Traum erfüllt.

Meinen eigenen kleinen Obstgarten.

Und jetzt hab ich mal überlegt, wie man Obstbäume fachgerecht schneidet, wenn sie so brav wachsen wie meine.

Aktuell schauen sie ja so aus:

 

Zugegeben (*g*) - sie sind noch keine Riesen, deren Rückschnitt suuuper trabig wär'. *LOL*
Aber man kann ja am Anfang soooo viel falsch machen, was später nicht mehr zu korrigieren ist.

Also: Ab zur Baumschule Schreiber! :o)

Bevor wir in die Plantagen eintauchten, gab es eine Verkostung und genaue Sortenbesprechung von Marillen und Kirschen.

Un-glau-blich, was mir da angeboten wurde.

Die Früchte waren ein absoluter Traum - oben sieht man die Kirschensorte "Carmen", frühreif und daher garantiert ohne Würmer.

Die allgemeine Phobie vor Würmern in Kirschen (der ich bis heute auch verfallen war) ist bei frühreifen Kirschen völlig unbegründet, wie ich jetzt weiß: Die Obst-Fruchtfliegen (oder die Essig-Fruchtfliege) legt nämlich ihre Eier erst bei den später geernteten Kirschen in die Frucht ab. Bei den frühreifen eben noch nicht. Und damit können sich auch keine Maden bilden, die wir so gemeinhin als "Wurm" bezeichnen.

Kirschenvielfalt.

Rechts die schon reifen, links hat man ein paar Tage früher geerntet.

Ich hab sie alle probiert - und man möchte ja nicht glauben, welche Geschmacksvariationen sich einem da auftun! Und welche verschiedenen Festigkeiten im Fleisch. Und welche Süßegrade. Einfach ge-ni-al-is-tisch!

Der Dominik Schreiber und sein Herr Papa haben fachkundigst die genauen Unterschiede erklärt, man hat ja keine Ahnung welche Feinheiten es da gibt.

Und wenn man mit den Kirschen so halbwegs auf Du-und-Du ist, kommen die Marillen daher. *lol*

Ab auf die Plantagen!

Nur zur Erinnerung (falls ich's mal später nachlesen möchte):

  • Sommerschnitt ist für mehr Frucht
  • Winterschnitt fördert das Wachstum
  • Klingt komisch, ist aber so: Je mehr man wegschneidet, umso mehr treibt der Baum aus.
    Also: Weniger schneiden hält das Wachstum im Zaum.
  • 'Klicken', also Halbieren der Triebe, sorgt für einen ordentlichen Wachstumsschub
  • Senkrechte Triebe wachsen am schnellsten, die waagrechten oder nach unten gerichteten schlechter
  • Beim Astschnitt keinen "Stummel" lassen sondern direkt am Ast abschneiden!
  • Zurückschneiden bis maximal September, danach bleiben offene Wunden.
  • Nach innen gerichtete Triebe ausschneiden - macht den Baum luftdurchlässiger und damit auch schneller trocknend nach Regen -> weniger Pilzgefahr
  • Blütenmonilinia ist eine Pilzkrankeit: Unbedingt die faulen Früchte wegnehmen und in's gesunde Holz zurückschneiden.
    im nächsten Jahr zur Blüte spritzen! Nach zwei Wochen wiederholen.
  • Wasserschosser kann man auch wegbrechen. Sie tragen keine Früchte und sollten entfernt werden, um den Baum zu beruhigen.
    Siehe daher auch dieses Video.

Da waren noch zig andere Inputs, die zwei Stunden am Feld waren super informativ.

Und die Obstbäume dort ein absoluter Traum.

Ich glaube, so viele Kirschen wie heute hab ich noch nie an einem Tag probiert. *lol*

Aber die Sorte "Carmen" war einfach zu verlockend.

Und die anderen Sorten halt auch.

*hach*

Keine einzige Kirsche hatten einen Wurm.

Die Marillensorten waren alle kurz vor der Ernte - allesamt hab ich sie mir genau angeschaut.

Da waren apfelgroße Sorten ("Wonder Cot") dabei, man glaubt es nicht.

Wirklich genial.

Jede Menge fachkundige Tipps zum Schnitt - Junior und Senior haben mich wirklich die ganze Zeit bestens unterhalten.

Ich kann die Schnittkurse bei Baumschule Schreiber wirklich nur empfehlen - was für ein geniales Erlebnis heute!

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Kommentare: 4
  • #1

    Hans-Georg (Sonntag, 16 Juni 2019 21:25)

    Deshalb heißt die Sorte Carmen, weil sie so verlockend ist. Ist ja aber tragisch ausgegangen die Geschichte meiner Lieblingsoper.

  • #2

    richard (Montag, 17 Juni 2019 07:28)

    schaut ja sehr interessant aus!

  • #3

    Wolfi (Donnerstag, 20 Juni 2019 07:31)

    @Hans-Georg:
    An Oper hab ich da gerade nicht gedacht ;-) - nur, dass mein Gürtel schon ein bisserl gespannt hat nach gut einem Kilo Carmens. *lol*

  • #4

    @Richard: (Donnerstag, 20 Juni 2019 07:32)

    Oh yezz... das war ein Traumtagerl. Spannend, was man da so alles lernen kann.
    Jetzt heißt's: Den eigenen Obstgarten aus den Kinderschuhen auf die nächste Stufe bringen. *g*