Lezione trentatre - la trentatreesima lezione con Sara.

Lucio sperrt zu!


Das darf doch nicht wahr sein.

Als ich vor gut zwei Wochen unseren Tisch für gestern reservierte, hat er mir gar nix davon gsagt, der Lucio. 🤔

Ich mein, nicht dass er zusperrt (das warad ja auch komisch gewesen), sondern dass am achten März das große Abschiedsfest ist. 😉


So komm ich an einem Donnerstag (!) um viertel acht (viertel nach sieben 😁) zu 'Osteria da Lucio' und - sie ist g'steckt voll.


Sara ist schon da und gottchenseidank hamma einen Tisch reserviert.

Wir schlagen uns're Bücherln auf - inmitten von wildest italienischer Abendunterhaltung.


Na serwas! 😀

Die Pronomen waren neben den Männern,  den Lesben und den Dragqueens die bestimmenden Themen des Abends.


Zum Abschluss hatten wir einen Campari Sprizzzzzzzzzzz und flanierten nach fast drei Stunden die Burggasse runter.


Wie immer - ein wunderbarer Abend mit viel neuen Impressionen. Sprachlicher und zwischenmenschlicher Natur 😉.


P.S.: Warum Lucio zusperrt?

Naja, wie könnte es in Wien anders sein:

Völlig unrentabe und schickanöse Behördenauflagen. Eh kloar. 🙄

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Kommentare: 5
  • #1

    ossi1967 (Freitag, 09 März 2018 09:47)

    Jaja, die pööööhsen Behörden. Wamma die net hätten, müßt' ma glatt selber verantwortlich sein. Ich freu mich, daß ich mit meinem Steuergeld dazu beitrag', daß sich die Leut besser fühlen.

  • #2

    Wolfi (Freitag, 09 März 2018 10:38)

    Gemach, gemach, junger Padawan: So schnell (und vor allem so pauschal) würde ich keinen Schutzschild für das Betriebsanlagen-Beamtentum ausfahren...

    Ich weiss Dinge, die ich allerdings nicht reingeschrieben habe ins Posting - Dinge, die den Tatbestand der Schickanei bravest erfüllen.
    Ach, woher kenn ich das noch?
    Hmm, ach ja, genau! Aus eigener Erfahrung!
    Dem Lucio Umbauarbeiten vorzuschreiben, die in die fast fünfzigtausend Euro gehen, das derblast er eben ned als kleine Osteria.
    Und dabei handelt es sich meines Wissens nach nicht um essentielle Dinge, sondern viele kleine... A Sekkantur, eben.

    Es wird halt bald amal so sein, dass die kleinen Gewerbetreibenden drauf scheißen und zusperren. Ich kenn einige, die dran denken.

    Super, wenn man halt Augenmaß und Verhältnismäßigkeit behält bei den Auflagen an Kleinbetriebe. [Irony off]

  • #3

    ossi1967 (Freitag, 09 März 2018 12:50)

    Ja, da kann ich Dir natürlich im konkreten Beispiel gar nix dagegenreden (blöde Gschicht) - weil ich nicht weiß, worüber wir reden.

    Ich weiß nur:

    Wann immer die üblichen Verdächtigen via Medien die böse Bürokratur anhand konkreter Beispiele angeprangert haben, hab ich immer gedacht: Und gut ist es, daß jemand drauf schaut, daß diese Vorschriften eingehalten werden! (Weil: In diesen Fällen kenn ich ja die Auflagen, um die's geht. Da erfährt man dann auch, wie lange Fristen schon erstreckt wurden und mit welchen deppaten Ausreden die betroffenen Unternehmer Jahr für Jahr dahergekommen sind. Und wenn das dann schon die Vorzeigebeispiele für angeblich übertriebene Behördenböserei sein sollen...)

    Ich weiß auch, wie es aussieht, wenn solche behördlichen Auflagen entweder nicht bestehen oder nicht kontrolliert werden. Da ist man dann als Gast oder Mitarbeiter der G'fickte. In diesem Zusammenhang sind Auslandsaufenthalte schon lehrreich: offene Milchkandln mit Fliegen drin am Tisch, Türen am Klo nicht versperrbar und so verzogen, daß man vom Gastraum aus reinschaut, Tische so eng aneinand, daß man jedes Mal wegrücken muß, wenn neue Leut kommen,... Der Herr Minirat und ich haben in solchen Lokal *immer* gesagt (und sagen es heute noch): "Da wirds Zeit, daß eine österreichische Behörde mal auf den Putz haut und den Laden dicht macht. Das wär wenigstens ein sanftes Aufglimmen von Zivilisation."

    Ich kann mich auch an eine am Rande vergleichbare Situation erinnern, in der die Behörde eine nachträgliche Adaption in meiner Mietwohnung angeordnet hat. Auch eine Klitzekleinigkeit. Ich wär halt nicht auf die Idee gekommen, das als Behördenschikane aufzufassen. Ich war sauer auf den Vollhonk von Bauunternehmer: Der muß die Vorschriften ja kennen, es war seine Schuld, daß er sich nicht gleich von Anfang an daran gehalten hat. Aber *er* hat natürlich - typisch! - von Behördenschikane gesprochen und was *ihn* das jetzt wieder kostet. Tja. Wenn mans nicht kann, muß man halt Lehrgeld zahlen. Bis zum nächste Mal hat er sichs hoffentlich gemerkt. (OK, des woa sowieso a Oaschloch. Der Polier war seeehr nett.)

    Zusperren tun immer viele. Das ghört dazu, das war nie anders. Ich kenn halt nur *keinen*, der zusperrt und sagt: "Schad, ich war wohl ungeeignet für die Branche. Oder vielleicht auch zu faul. Oder vielleicht war auch meine Geschäftsidee ein Vollholler. Und ganz sicher war ich unvorbereitet und hab nicht gewußt, was ich an Rahmenbedingungen berücksichtigen muß." Nein. Es sind die behördlichen Vorschriften schuld (an die sich halt die anderen auch halten und von denen man vorher wissen hätte können). Oder die Abgaben sind zu hoch (überhaupt ganz pfui und kommt in der Regel auch total unvorhersehbar). Oder das Personal ist zu anspruchsvoll (linke Revoluzzer!). Oder das coole Startup wurde von Stadt und Land nicht genügend gefördert (vielleicht auch deswegen, weil andere zu wenig Steuern zahlen). Oder die Konkurrenz ist einfach "unfair" (sowieso mein Liebling). Ein bissl a Fehlerkultur tät auch in dem Bereich gut. Weil: Solang's Gschäft gut läuft, ist es ja auch das *eigene* unternehmerische Genie, die *eigene* Risikobereitschaft, der *eigene* Fleiß und die *eigenen* Führungsqualitäten.

  • #4

    Wolfi (Freitag, 09 März 2018 14:27)

    *lol*

    Ossihase - sei versichert und dreimal schwören tu' ich dabei... das Letzte, das ich will ist, Dich in eine ungenehme Argumentations-Situation zu bringen ("...da kann ich Dir natürlich im konkreten Beispiel gar nix dagegenreden...) - *gg*

    Grundsätzlich denke ich, daß wir hier von zwei ganz ausgeprägten Extremen reden. Behörden-Amplituden, sozusagen.

    *Natürlich* bin ich wie jeder vernünftig denkende Mensch froh darüber, daß wir Behörden haben, die die Einhaltung von arbeitsrechtlichen und bautechnischen Gesetzen überprüfen. Wo kummat man denn hin, wenn jeder tut wie er will (und vor allem natürlich dann, wenn es um das Leib und Leben von anderen Menschen geht.) - nein, nein, nein... da hab ich vielleicht mit meinem letzten, leicht grobschlächtig hingerotzem Satz eine Einstellung projiziert, die ich nicht habe.

    Natürlich muss die Klotür versperrbar sein.
    Natürlich muss man Privatsphäre am Tisch haben, wenn man andere Gäste ausrichtet ;-)
    Natürlich muss der Küchendunst abgesaugt werden und darf nicht an der Wand milimeterdick picken.
    Natürlich müssen Feuerlöscher vorhanden sein.
    Natürlich muss ein Fluchtweg angeboten werden, wenn's brennt.
    Natürlich dürfen Maschinen keine frei laufenden Treibriemen haben, weil man sonst mit der Hand reinkommen kann...
    usw
    usf

    ABER:
    Ich rede hier - wissentlich - von anderen, nicht in dieser Größenordnung bzw. in dieser Relevanz vorhandenen Dingen.
    Ich weiß von mir selbst, daß:
    - die Feuerlöscher zwar alle vorhanden waren, aber zehn (!) Zentimenter zu hoch hangen.
    (Anmerkung: Sie waren auf 1.10m Höhe von mir verdübelt worden, jetzt hängen sie auf 1.20m.
    oh, what a system-relevante Differenz!)
    - Ich bei fünf Maxln (Verzeihung, Damen!) mittlerweile drei (!) Fluchtwege brauche.
    - Ich einen 1992 behördlichen Fluchtweg erneuern musste, weil er eine Stufe hatte.
    (Man kennt die Garagentor-Türln, die manchmal bei Autowaschhallen eingebaut sind. Die haben
    genau so eine eingebaute Türe, die unten ein Stück Tor übrig haben.). Nun. 1992 war das noch in
    Ordnung - 2012 war die Bewilligung obsolet. EINE STOLPERFALLE! EINE STOLPERFALLE! Man könnte
    hinfallen und sich alle Knochen brechen, ja tot sein danach.
    Ich musste das gesamte Tor erneuern (ein Umbau war technisch nicht möglich und dies wurde auch
    nicht für die Ausstellung einer Sonder-Ausnahmegenehmigung berücksichtigt...)
    - ich heute drei Arbeitsplätze habe, die offiziell von Mitarbeiterinnen NICHT verwendet werden dürfen.
    Trotz modernster LED-Beleuchtung und ergonomischen Sitzplätzen / sogar höhenverstellbaren
    Tischen.
    Begründung: "Die Mitarbeiter müssen einen ungehinderten, freien Blick auf die Zypressen im Hof
    haben."
    Kein Scheiß jetzt.
    Ich kann Dir den Bescheid zeigen.

    Und ich sag Dir eines:
    Die Multi-Kulti-Partyhalle bei uns drüben hat bis dato noch keine funktionieren Notausgänge, kein Müll-Management, keine vorgeschriebenen Parkplätze (außer die öffentlichen), keine Panikschlösser.
    DAS ist das andere Extrem.

    Was ich gemeint hab (und was beim Lucio auch zutrifft) ist, daß viele Dinge, die er mir erzählt hat, reine Schikanen sind. Es geht dort beispielsweise ned um das Panikschloss. (...das ja Leben retten kann.)

    Oft fehlt das Augenmaß, wo an anderen Stellen beide Augen verschlossen bleiben.

  • #5

    ossi1967 (Samstag, 10 März 2018 21:58)

    Das mit dem Feuerlöscher irritiert mich jetzt - ich hatte maximal 1,30m Griffhöhe im Kopf von unseren jährlichen Brandschutzunterweisungen, da wären ja 1,10 mehr als nur OK. Also jedenfalls OKer als 1,20. Na vielleicht irre ich mich, ich frag noch mal unseren fleißigen Herrn Brandschutzbeauftragten, der freut sich über sowas. :)
    Aber völlig klar ist, daß die halt nicht irgendwo auf Augenhöhe hängen dürfen. Und damit da nicht in jedem Einzelfall a Diskussion losgeht, ob man die jetzt noch bequem abnehmen kann oder nicht, gibts halt an Wert und gut is.

    Daß man Mitarbeiter nicht ewig weit weg vom Fenster setzen darf, is ja auch klar. In der Lassallestraße hatten wir auch solche Flächen, die zu weit weg vom Tageslicht waren bzw. keine Sicht nach draußen hatten und daher nicht als Dauerarbeitsplatz geeignet waren. Das hab ich gewußt, deshalb haben wir dort je nach Bedarf Aktenschränke, Sitzgruppen für die Bildschirmpausen oder unsere externen Consultants hingepackt. (Zumindest in der Zeit, in der ich mich dafür verantwortlich gefühlt hab. Nachher haben sie eh Zwischenwände eingezogen und Besprechungszimmer draus gemacht.)

    Da nähern wir uns schon dem, was ich vorher gesagt hab: Man kann die Beurteilung der Zulässigkeit der Arbeitsplätze im Nachhinein als Sekkanterie der Behörden auffassen. Man kann die Arbeitsplätze mit den ergonomischen Sitzen und höhenverstellbaren Tischen (Müssen solche Tische nicht sowieso höhenverstellbar sein? Ich schau gleich nochmal…) aber auch gleich im Vorhinein dort einplanen, wo's zulässig ist.

    Kritisch wie Du seh ich die Tür, die unten ein Stück Tor übrig hat. (Wobei ichs lustig find, daß Du ausgerechnet mir zur Veranschaulichung eine Autowaschanlage mitlieferst. Haaallo! *klopfklopf* *kicher*) Da ist schon die Frage: Wenns schon mal bewilligt war... bzw. wenn man die damalige Investition im Vertrauen auf die 1992 gültige Rechtslage getroffen hat... da regt sich ein ungutes Kribbeln bei mir. (Wird aber mitm konkreten Lucio nix zu tun haben, den gibts ja noch nicht seit 1992.)

    Den Zorn über „aber die anderen dürfen ja auch“ versteh ich gut. Da frag ich mich nur überhaupt, wie die sich durchschummeln mit all dem. Die Veranstaltungen an sich dürften ja offiziell hauptsächlich „Familienfeiern“ sein, da is nicht viel mit Behördenauflagen. (Also zumindest war das mein Letztstand: Wenn ich ein gewerbliches Volksfest mach, muß ich mich um all diese Sicherheits- und Sonstwasdinge kümmern. Wenn ich meine 500 Cousins und Tanten aus Opština Rekovac zu meiner Hochzeit einlade, ist das mein Privatvergnügen und ohne Papierkram zu erledigen.) Die Gretchenfrage ist, ob irgendeine Behörde den geänderten Verwendungszweck der Halle überhaupt mitbekommen hat. Im Impressum steht eine Firma, die laut anderen Fundstellen im Netz mit Lebensmitteln handelt. Da wird sich niemand drum scheren, ob die Kartons genügend Fluchtwege und Parkplätze haben... Jo mei. Das ist so wie bei der von meinem Ex-Chef angeheuerten „Personalberaterin“ (ich kann das bei ihr nur unter Anführungszeichen schreiben). Die hat der Finanz auch ihre Wohnung mit Terrasse und Jacuzzi als Büro verkauft. Es ist nicht die Behörde schuld, wenn sie unverschämt belogen wird. (Und das mit Terrasse und Jacuzzi weiß ich, weil ich dort war zum „Assessment“ zwischen ihrem Eßtisch und ihrer halboffenen Schlafzimmertür. Ergebnis war: Ich bin totaaal super für die Position geeignet, weil ich so gut mit Menschen kann und sofort Kontakt knüpfe und mit meiner aufgeschlossenen Art alle für mich und meine Themen begeistern kann. Abraten würde sie mir von Karrierewegen, die mit IT oder Technik im allgemeinen zu tun haben. Die Arbeit mit Computern, meint sie, ist mir zu langweilig und entspricht nicht meiner Persönlichkeit. Und dafür hat die Geld bekommen, die Drecksfunsn!!!)