Risotto mit Radicchio-Linsen und knusprigen Rindfleischwürferln

mit Majoran und Zitronenfilets

Was tun, wenn man zuviel Radicchio aus dem Palettengarten zuhause hat?
Nun - nach dem dritten Salat und der zweiten Gemüsesuppe 'chinesische Art' musste einmal ein neues Rezept her.

 

Wenn's draußen ein bisserl kälter wird, geht ein cremiges Risotto immer.
Diesmal wurde es mit Linsen und Radicchio gemeinsam gekocht... einfach nur, weil ich wissen wollte wie das schmeckt. ;-)

 

Die Rindfleischwürferln kamen von einer guten Suppe - und die Suppe braucht man auch für das Risotto. Also eine perfekte "Restlverwertung"!

Die Zutaten.

  • 150g (Berg-)Linsen
  • 250g Risottoreis
  • 2 gelbe Zwiebeln
  • 1 Happel Radicchio
  • ca. 100g Schinkenspeck
  • ca. 150g Rindfleisch (z.B. mageres Meisl oder Tafelspitz), in Würferln geschnitten
  • 2 x 25g Butter
  • Olivenöl
  • Majoran, frisch
  • 1 Zweig Rosmarin
  • Salz
  • Pfeffer
  • Parmesan
  • ca. 1l kräftige Rindsuppe

Die Zubereitung.

Den Schinkenspeck in kleine Würferln schneiden - die Schwarte nicht weggeben, sondern bei dem Risotto mitkochen lassen.

Die Zwiebel schälen und klein schneiden.

Wenn man die Suppe im Kühlschrank hat, dann in einen Topf leeren und am Herd langsam aufwärmen. Man braucht sie später zum Aufgießen des Risottos.

Einen großen, schweren Topf mit 25g Butter und gut zwei Esslöffel Olivenöl erhitzen.

Die Zwiebelwürferln dazugeben und gut durchrösten - aber nicht braun werden lassen.

Dann den Speck dazugeben und weiterrösten lassen, bis der Speck schön glasig geworden ist.

Während Speck und Zwiebel langsam vor sich hinrösten, kann man die Linsen vorbereiten:

Ca. 150g davon nehmen und in einem Sieb gut waschen. Dann mit der doppelten Volumsmenge Wasser und einem Teelöffel Salz zum Kochen auf den Herd stellen. Das dauert nun gut dreissig Minuten.

Während die Linsen also so vor sich hinköcheln, sollte der Speck schon glasig sein - nun kann man den Risottoreis dazugeben.

Nun gibt man sofort einen, maximal zwei Schöpfer heiße Rindsuppe zum Reis und lässt ihn auf kleiner Flamme schmurgeln.

Ganz wichtig beim Risotto: Immer rühren, rühren und nochmals rühren.

Wenn der Reis die Suppe aufgesaugt hat, dann - und erst dann - gibt man wieder einen Schöpfer dazu.

Ach ja... die Speckschwarte wird dazugelegt und gibt ein leichtes Räucheraroma an den Reis ab.

Außerdem hab ich noch einen Zweig frischen Rosmarin dazugelegt - da sollten die Nadeln nicht abfallen, sondern nur ihr feines Aroma hergeben ;-)

Während das Risotto nun langsam vor sich hinschmurgelt, nimmt man den Radicchio her und zerlegt ihn in die einzelnen Blätter. Eventuell den ganz harten Strunk/Kern wegschneiden. Die einzelnen Blätter aufeinanderlegen und in kleine Rechtecke schneiden.

Nun sollten die Linsen schon gut zwanzig Minuten gekocht haben - und jetzt kommt der kleingeschnittene Radicchio dazu.

Was anfangs noch nach soooo viel aussieht, fällt bald in sich zusammen und dann hat man ungefähr die gleiche Menge Linsen wie Radicchio.

 

Jetzt kann man auch die Teller in's Backrohr stellen, damit sie schön heiß sind beim Anrichten. Risotto - genauso wie Nudeln - kühlt relativ schnell ab, finde ich. Da ist es wirklich gut, wenn die Teller vor dem Anrichten heiß sind.

Wenn der Radicchio schön eingefallen ist, kommen ein paar ordentliche Spritzer von einem guten Balsamico-Essig dazu. Die Süße des Balsamico "federt" ein bisserl die Bitterkeit des Radicchios ab. Auf jeden Fall finde ich, daß die beiden sehr gut harmonieren.

Nun kann man sich an das Rindfleisch machen:
Eine Pfanne mit der zweiten Portion Butter erhitzen und die Würferln reingeben. Etwas salzen und dann langsam vor sich hinrösten lassen. Sie sollten auf jeden Fall Farbe angenommen haben und knusprig sein.

Nicht vergessen: Immer brav beim Risotto umrühren! :-)
Jetzt, wo es dann schon fast fertig ist, kommt noch ein feines Kraut dazu, nämlich frischer Majoran.

Den haben wir auch aus unserem Palettengarten - und der wächst wie Unkraut ;-) - deshalb wird er auch fleissig getrocknet. Ich gebe also einen guten Esslöffel getrockneten Majoran dazu und nehme frische Zweige als Deko.

Das Tüpferl am "i" - die Zitronenfilets.

Als wir dann später das Risotto genüsslich verschmaust haben, hab ich zum Zweierhase gemeint: "Siehst! Gut, dass ich die Zitrone dazugegeben hab'!"

Beim Anrichten waren die Filets ein feiner Hingucker - und geschmacklich hat es die Frische der Zitrone eindeutig gebraucht.

Es macht das Risotto leichter und interessanter, finde ich.

Also: Zitrone schälen und filettieren!

Den Rest der Zitrone hab ich dann in das Risotto gepresst - es sollte gut ein Esslöffel Zitronensaft dazukommen.

Nun Parmesan reiben und zum Risotto geben.

Gut umrühren, mit Pfeffer und - wenn nötig mit Salz - abschmecken.

Probieren, ob der Reis schon gut durch ist - eventuell noch ein bisserl Suppe dazugeben und fertiggaren.

Die Speckschwarte und den Rosmarin rausnehmen.

Teller aus dem Ofen holen und mit einem Dressier-Ring das Risotto und darüber die Radicchiolinsen anrichten. Ganz oben kommen die Rindfleischwürferln drauf und garniert wird dann mit den Zitronenfilets und dem frischen Majoran.

Wir haben dazu einen kräftigen Merlot getrunken.

 

Gutes Gelingen und buon appetito!


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