Gleich am ersten Tag unseres heurigen Sommerurlaubs geht es los: Rein in den Marcello und ab in den Süden. Über den Semmering entlang der Murtal-Schnellstraße, wo es immer wieder bei heftigem Schüttregen prekäre Fahrverhältnisse gibt. Das muss auch ein PKW-Lenker erfahren, der wenige hundert Meter vor uns einen Aquaplaning-Unfall verursacht. Zum Glück nur Blechschaden und wir sind nicht betroffen. Ein wenig eingeschüchtert fahren wir ab nun umso vorsichtiger weiter.

Auf dem Weg nach Alto Adige führt uns unser erster Stopp naturgemäß in meine Heimat, nach Lienz. Wie immer fahren wir zum Camping Falken, der dieses Mal fast bis auf den letzten Platz ausgebucht ist. Der Wettergott ist uns hold und lässt bei unserer Ankunft ein bisschen die Sonne durchblitzen. Wir stellen den Marcello ab, beschließen aber, nicht groß aufzubauen. Denn es hat sich eine Regenfront angekündigt und nachdem wir die Mäuse kurz ausgelüftet haben, fängt es auch schon an. Also verbringen wir den ersten Abend im Marcello. Mein Papa besucht uns natürlich und wir plaudern gemütlich bei Pizza und Bier. Keine kulinarische Errungenschaft, aber wir werden satt.

Am nächsten Morgen bekommen wir frische Semmeln geliefert und nach einem kleinen Frühstück geht es zeitig los. Um 9 Uhr sind wir on the road und fahren zur Grenze nach Sillian, nicht ohne vorher noch einen kleinen Besuch in der Trafik meiner Schwester zu machen. 30 Minuten später sind wir am Grenzübergang Arnbach, den wir ohne Stau und ohne Kontrollen problemlos überqueren.

Unser Südtirol-Urlaub kann beginnen. Bevor wir zu unserem ersten Campingplatz in St. Lorenzen fahren, geht es aber noch zu einer Wanderung nach Sand in Taufers. Unser schlaues Buch „1-2-3 Stunden Wanderungen in Südtirol“ empfiehlt uns die Reinbach-Wasserfälle und die Toblburg als sehenswertes Wanderziel in der Nähe. Wir stellen den Marcello auf einem der gut ausgeschilderten Parkplätze ab und gehen los. Zunächst relativ flach bis zum ersten tosenden Wasserfall. Beeindruckende Mengen Wasser rauschen hier über die Bergwand. Die Luft ist feucht und um gefühlte 10 Grad kälter. Um uns aufzuwärmen, gehen wir über hunderte Stufen bergauf zu Wasserfall Nummer 2. Der dritte und größte Wasserfall mit einer beeindruckenden Fallhöhe von 42 Metern muss über weitere Stufen und Höhenmeter erklommen werden. Eine Brücke führt dort über die Schlucht, die Gischt lässt es quasi regnen und in der Sonne erstrahlt auch ein Regenbogen. Ein durch und durch imposantes Naturschauspiel, das freilich auch viele andere Wanderer anzieht.

Teilweise wird es an den Brücken und Geländern des Steigs ziemlich eng. Man sieht viele Gesichtsmasken. Wir kommen dennoch ohne aus und gehen rasch weiter zur nächsten Etappe, der Toblburg. Hier kann man auf der Anhöhe des Bergrückens die imposanten Mauerreste einer einstigen Wehranlage samt Zugbrücke erkunden. Schon beeindruckend, was die Menschen im 10. Jahrhundert zu bauen vermochten. Heute steht dort eine kleine, entzückende Kapelle und an jeder Ecke wird entlang des Weges mit Statuen und Inschriften der Allmächtigkeit des Herrn gedacht. Halleluja! Wir gehen den wenig frequentierten Weg an der Rückseite des Bergs wieder hinunter und machen Rast im Toblhof. Bei Brettljause und Graukäse werden die Kohlenhydratspeicher wieder aufgefüllt, bevor es wieder zurück zum Marcello geht. Nach kurzer Fahrzeit und einem Zwischenstopp im örtlichen Getränkemarkt treffen wir bei unseren ersten Ziel ein: Dem Campingplatz Ansicht Wildberg.

 Den Tag heute wollen wir etwas gemütlicher angehen. Also gibt es erstmal ein ausgiebiges Frühstück mit Tristacher Rühreiern, die wir extra importiert haben. Wir nehmen ja so gerne unsere eigenen Erzeugnisse mit auf Reisen. Danach wechseln wir zwischen Liegestuhl und Sessel hin und her, gönnen uns mittags schon ein Gin Tonic mit Gurke und frönen uns im Urlaubmachen. So ganz geübt sind wir darin noch nicht, denn um 13 Uhr herum zwickt es uns in den Beinen. Ein bisserl Bewegung und ein bisserl Action wäre nicht so schlecht. Und die Mäuse brauchen ja auch ein bisschen Auslauf. Der Swimmingpool ist am späteren Nachmittag sicher auch noch da. Also beschließen wir, nach Bruneck zu spazieren, das nur wenige Kilometer entfernt liegt, um dort die örtliche Konditorei aufzusuchen. Man muss ja in Zeiten wie diesen die Wirtschaft tatkräftig unterstützen.

Die Juniorchefin des Campingplatzes hat uns bei unserer Ankunft nicht nur sehr freundlich und herzlich empfangen, sie geizte auch nicht mit Tipps und Infos über diverse Wanderziele und Ausflugsmöglichkeiten. So empfahl sie uns eine Wanderung auf das Astjoch, dem Hausberg von St. Lorenzen. Dort auf 2.190 m Seehöhe hat der Wanderer von der Einhäusereralm einen fantastischen Rundumblick auf das herrliche Panorama der Südtiroler Dolomiten. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so beschließen wir, die Woche mit einem Aktivitätstag zu beginnen. Früh morgens wird frisches Gebäck aus dem Dorf besorgt, ein ordentliches Frühstück geschmaust und alles zusammengepackt.

Für Tag 6 habe ich mir für den Zweierhasen eine große Überraschung ausgedacht. 😎
Bei unsren Campingurlauben ist meistens ein „Luxus/SPA/Wellness/Gourmet-Tag“ dabei - und diesmal hab ich mir was Feines aus dem Sarntal rausgesucht - das Hotel „Bad Schörgau“. 
Und ich muss sagen... es war ein absoluter Volltreffer. 💪😁👍👍
Der Zweierhase war derart begeistert, dass er drauf bestanden hat, den Blogeintrag zu tippseln.
Voilá - hier isser. 😁

Hase_II schreibt: Der Einser-Hase ist immer für eine Überraschung gut und so war es auch in diesem Urlaub. Ein bestimmtes Ziel auf unserer Reise war nicht im Routenplan angeführt. Was bedeutet, dass ich nicht wissen darf, was mich erwartet. Schon um 10 Uhr waren wir ausgecheckt und reisefertig. Die Route führte uns zuerst nach Bozen und dann weiter ins idyllische Sarntal. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir das Örtchen Sarnthein bzw. das Hotel Bad Schörgau. Hier entdeckte man schon im Jahre 1624 eine Heil-Quelle und diese legte den Grundstein für das damalige Bauernbadl. Dieser Tradition verbunden wird das Hotel auch heute noch geführt, natürlich auf einem ganz anderen Niveau und mit modernsten Technologien kombiniert. Wohl kann man sich hier immer noch in ein traditionelles Heubad legen oder in eine der urigen Holzwannen. Allerdings findet sich hier in diesem Silhouette-Gourmet SPA noch ganz andere Technik: z.B. ein japanisches Detox-Modul, genannt Iyashi Dome. Oder die Nuvola-Wanne, ein Float System, bei dem man sich schwerelos wie ein Fötus im Uterus fühlt. Massagewannen und Fußbäder mit ausgeklügeltster Technik, die den Körper entschlacken und entsäuern helfen, kommen hinzu, denn Detox und Entschlackung bilden den Kern des Wellnessangebots.

Hase_II schreibt: Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Bad Schörgau geht es nun weiter zur nächsten Etappe unserer Südtirol-Reise. Wieder Richtung Bozen und dann ins Merantal nach Tisens. 

Hase_II schreibt: Da auch heute wieder ein sehr heißer Sommertag mit Temperaturen über 30° bevorsteht, beschließen wir, schon recht zeitig mit den Mäusen zu einer Wanderung aufzubrechen, um noch vor der ärgsten Mittagshitze wieder zurück zu sein. Also ging es nach einem kleinen Frühstück am frühen Morgen los. Durch das kleine Örtchen Tisens hinauf auf den Hausberg, vorbei an hübschen Häuschen, zahlreichen Apfelplantagen und Weingärten. Den ersten Abschnitt wandern wir mehr oder weniger in der prallen Sonne und das ist um diese Zeit am Morgen erträglich. Nach gut einer Stunde stetigen Bergaufgehens biegen wir ab auf den Lärchweg, der uns nun weiter bergauf, allerdings ab jetzt im schattigen Wald, führt. Es duftet herrlich nach Harz und Nadeln, die Mäuse dürfen sich austoben und außer uns ist keine Menschenseele weit und breit. Herrlich.

Eines gleich vorweg: Der Natur Caravanpark Tisens kann mit allen Annehmlichkeiten aufwarten, die ein Camperherz höher schlagen lassen. Großzügige, ebene Stellplätze mit allen Anschlüssen (Frischwasser, Abwasser, Strom), XL und Comfortstellplätze auf den Sonnenterrassen (Schotteruntergrund), Standardstellplätze unter schattenspendenden Bäumen mit Wiesenuntergrund, einem riesigen Pool samt großzügiger Liegewiese, komplett neuem Sanitärhaus mit schönen Duschen und WC-Anlagen, Bistro, Shop - alles da! Die Lage in Tisens und die Ausstattung ziehen vor allem Familien mit Kindern an, dementsprechend muss man mit einer andauernden Lärmkulisse rechnen je näher man am Pool steht. Auf dem Dach des Sanitärgebäudes gibt es ebenfalls Stellplätze, auf Betongrund, mit Blick von oben auf den Pool. Erste Reihe fußfrei, inkl. Geräuschkulisse und mit Parkplatzfeeling. Wir fragen uns, wer sich freiwillig hierher stellt? Wir hatten unseren Platz etwas abseits, noch weiter hinauf auf der Sonnenterrasse. Dort war es wesentlich ruhiger.

[Einserhase tippselt]

Als wir am Vorabend unserer Abreise aus Tisens ein bisserl im Internet schmökerten, fand ich etwas, das ich mir unbedingt anschauen wollte:

Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff.

Hab ich eh schon zwei, drei Mal empfohlen bekommen - nun war es wieder ein Wink, sie ja nicht links liegen zu lassen. 😉

Da Hunde aber nicht erlaubt sind 😕, müssen wir ein bisserl organisieren...

Der Zweierhase ist so superlieb und passt zwei Stunden auf die Mäuse auf, geht einen Kaffee ☕ trinken und lässt mich durch diese fantastische Pflanzenwelt hindurchwandern.

Ein absolutes Muss, wenn man in der Nähe von Meran ist. 

Wunsch an den Tourismus Meran:

Einen kleinen Stellplatz davor, nur mit Strom und eventuell Wasser. Für eh nur drei bis fünf Womos. Dann kann man - sofern man eine hat - die Klimaanlage einschalten und gemeinsam durch die Gärten schlendern. 😉

Hase_II schreibt: Der Salten ist Europas höchstgelegenes Lärchenplateau. Ein Naturjuwel und eine Märchenlandschaft zugleich. 

Zahlreiche Wanderwege durchziehen dieses 

wunderschöne Fleckchen Erde, flankiert von liebevoll angelegten Holzzäunen. Alles ist hier oben gepflegt und herausgeputzt. Die Lärchen stehen vereinzelt und in Gruppen auf Wiesen, Muhkuhs grasen entspannt auf den Weiden, Stuten säugen ihre Fohlen. Man bekommt Ehrfurcht vor so viel Schönheit. 

Hase_II schreibt: Das Regenradar hat es am Vorabend angekündigt – der nächste Tag wird recht nass werden. Die Nacht regnete es schon mehr oder weniger durch. Aber der Morgen empfängt uns mit Sonnenschein 🌞 Wir können unser Frühstück auf unserer Panorama-Terrasse genießen.

[Einserhase tippselt, Zweierhase fährt über den Brenner 😉] 

Lesetag? 

Mitnichten. 

Denn wenn die Engerln reisen, wird sich das Wetter weisen, sagt man. 😇

Und so kam alles anders als geplant. 

Obwohl wir bei unserem zweiten Kaffee noch nicht wirklich dran geglaubt hatten, geschah gegen 11Uhr gar wunderbarliches:

Die Wolkendecke riß auf und es blinzelte die Sonne ☀ durch. 

Rucksäcke gepackt, Hunde beleint und geht scho! Auffi auf'n Berg! Ab nach Mölten! 

Mondieux!

Palbleux! 

😳

Ein leichtes Bauchgefühl der unguten Art hatten wir gleich beim Ankommen. 

Nun gut, nach Jenesien als einem unserer Liebings-Campingplätze mit atemberaubendem Panorama hat es jeder Campingplatz schwer, sich zu matchen.

Aber eine Hüpfburg gleich daneben? 

Mehr Kinder als Gartenzwerge im Schrebergarten? 

Gezwille und Geplärre galore? 

[Einserhase tippselt] 

Also, das mit dem Werbeslogan '25 Plätze auf 5.000 Quadratmetern' war leider auch nix - unser Stellplatz wäre gleich neben der Landstraße gewesen und da es sich um die Zufahrt zur Großglockner-Hochalpenstraße handelte - nö, Thank you. 🤪

Wir fuhren 60 Kilometer weiter, eini ins Gasteinertal und hatten unser kleines Paradies gefunden. 😍

Er stand schon seit ein paar Monaten auf unserer Watchlist - jetzt hat sich's aufgrund der engagierten Herbergssuche ergeben, daß wir endlich am 'Bertahof' Station machten. 🤩

Ein Traumplatzerl. 

Der überaus sympathische Robert nimmt uns in Empfang und zeigt uns das-erst im letzten Jahr - grunderneuerte Empfangsgebäude mit sensationellen Dusch-/Wasch- und anderen Nebenräumen. Hier hat sich ein Schlosserfreund verwirklicht und mir gefallen die Metallwerke überaus gut 👍. 

[Hase_II schreibt] 

Gleich beim Einchecken haben wir den jungen Platzwart in ein ausführliches Gespräch verwickelt. Während er uns mit einem neckischen Grinser die Vorteile der Wanderwege in der Umgebung erläutert hat, haben wir uns an seinem Anblick erfreut: Grobe Wanderböck (mind. Schuhgröße 47 – und jeder weiß, was das bedeutet), haarige Haxn, a knappes Arbeitshoserl in Neongelb, verschwitzte Arme, unrasiertes Gesicht, a richtiger Naturbursch halt ... Und so sind wir seiner Empfehlung gefolgt und haben uns auf den Erzherzog Johann-Pfad begeben.

Heute war wieder Family-Day angesagt: Nachdem unser Besuch in Lienz ja ins (Regen)Wasser gefallen war, haben wir uns in Bad Hofgastein mit meinem Papa verabredet. Von Lienz bis hierher sind es knapp 1 ½ Stunden Fahrt und das Auto muss eh hin und wieder gefahren werden. Eine super Gelegenheit für uns, denn wir konnten so mit Tina & Ike problemlos bis zur Schlossalmbahn nach Bad Hofgastein mitfahren.

Sehr viel gibt's hier nicht zu schreiben über unsere letzten drei Tage des Sommerurlaubs 2020.

Chillen, Grillen, mitm Booterl floaten (das war mit dem sympathischen Bootshasen und der richtigen Romantico-Musik beim Sonnenuntergang besonders nett! 💞) , Eierschwammerlwandern... Das war's eigentlich 😄🙃✨