Marillenknödeln aus Topfenteig


Marillen-Wochenend: Knödel, Mammalad, getrocknet... Check!

Es  war ein grausliches Wochenende - wettertechnisch. Wie im Herbst zu Allerheiligen, nur a bisserl wärmer.
Da hat es sich geradezu angeboten, die reiche Marillenernte zu verarbeiten, bevor es in den Urlaub geht und das wertvolle Gut vertschimpelt. Wär ja eeeewich schad drum!

Deshalb gab es Marillenverarbeitung galore - genau gesagt diese hier:

 

  • Marillen gedörrt im Dörrapparat
  • Marillen-Marmelade
  • Marillenknödel aus flaumigstem Topfenteig (Rezept weiter unten!)

Die gedörrten Marillen.

Ich wollte, dass sie nicht so grauslich braun werden.

Und da hat mir Freundin Lisi ein paar Tricks geschickt - einer davon wurde realisiert:
Mit Zitronensaft und Honig hab ich sie mariniert... und ich darf jetzt schon verraten: Die Farbe nachher war so wie gewünscht. *yeah!*

28 Stunden später - bei 45 Grad - wurden sie aus dem Dörrgerät rausgenommen und wir waren begeistert. Schön bissfest, aber nicht zu hart oder gar zaaach, genial! Ich hoffe nur, dass die Restfeuchte nicht zum Schimmeln führt. Wäre eeeewig schad drum.

Die Marillenmarmelad.

Es ist ja eigentlich ka Hexerei.

Die Marillen putzen, rein in den Topf und köcheln lassen.

Dann die richtige Menge Gelierzucker dazu und passt.

Was ich noch gemacht habe (mein persönliches Extra :-)... durch die Flotte Lotte jauken. Dann ein paar schöne Marillen klein schneiden und rein in die passierte Marmelade. Das gibt noch ein paar Fruchtstücke, ist nicht so fad als wenn man nur das Gelee hat.

Gaaaaaanz wichtig: Äußerste Hygiene beim Abfüllen.
Ich hab die Glaseln bei 140 Grad entkeimt und dann vorsichtig mit dem Ofenhandschuh rausgeholt und gleich die Marmelade reingefüllt.

Wichtig dabei: Nirgends mit blossen Händen angreifen, das führt zum Schimmeln.

Gleich Deckel drauf und auskühlen lassen.

(Ich stelle die Gläser nicht auf den Kopf, das hört man immer wieder. Aber es soll nix bringen, außerdem ist dann das Glas innen komplett voll mit Marmelade und man sieht nicht einen schönen glatten Spiegel)

Die Marillenknödel.

Nach ein bisserl Gustieren hab ich mich für Topfenteig entschieden.

Der erschien mir etwas fluffiger zu sein im Gegensatz zum Erdäpfelteig.

Und?
Gut war diese Entscheidung gewesen.

Denn der Teig war wirklich himmlisch.

Aber alles der Reihe nach ;-)

Für 26 (ziemlich große) Marillen hab ich folgende Zutaten verwendet:

  • 4 Packung Topfen à 250g, 10 Prozent Fett
  • 280g Weizenmehl glatt
  • 280g Weizengrieß
  • 5 Bio-Eier (Danke, Eva! :-))
  • 250g Butter
  • Salz

Alle Zutaten schon zwei, drei Stunden vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, sie sollen Zimmertemperatur haben.

Dann die Butter mit zwei Teelöffel Salz schaumig rühren.

Die ganzen Eier dazu und den Topfen bei laufendem Schneebesen löffelweise dazugeben.

Dann den Grieß einrieseln lassen.

Ganz zum Schluß das Mehl langsam hinzufügen und ordentlich durchkneten.

Ganz wichtig:
Der Teig muss jetzt gut durchgekühlt werden, sonst wird das Ganze eine patzerte Gschicht, die nicht zu verarbeiten ist.

Durch das Kühlen wird die Butter wieder fester und man kann den Teig super ausrollen und weiterverwenden.

abgedeckt in den Kühlschrank damit!
abgedeckt in den Kühlschrank damit!

Danach werden die Marillen vorbereitet:
An einer Seite einen kleinen Schlitz reinschneiden und auf der anderen Seite mit einem Kochlöffel (den Stiel natürlich nehmen, nicht die Löffelseite *gg*) in die Kerbe reinfahren, aus der die Knospe kam. Also, dort wo die Marille am Baum gehangen hat.

Der Kern geht dann ganz easy aus der Marille raus! :-)

Dann kommt ein Würfelzucker in die Marille hinein - am Schluß wieder gut zudrücken.

Für die Verarbeitung des Teigs am besten ein großes Brett nehmen und ordentlich mehlieren.

Dann nimmt man aus der Teigschüssel eine große Handvoll Teig, legt ihn auf das Brett und macht eine Rolle draus.

Danach in gleich große Stücke schneiden.

Diese Teigstücke auf der Hand flachdrücken - in der Mitte etwas dünner als an den Rändern - und dann die Marille mit der geschlitzten Seite nach unten auf den Teig setzen.

Dann den Teig schön gleichmässig nach oben hin verteilen, bis die Marille komplett damit umschlossen ist.

Die Räder müssen dann gut miteinander verknetet werden, es darf kein Spalt bleiben (klarerweise ;-))

Dann noch zwischen den Handflächen schön rund "wutzeln" und am besten gleich in das kochende Wasser geben.

Wir haben erst einmal einen Probeknödel gemacht, ob eh alles passt und der Knödel nicht aufgeht etc etc...

Ich darf vorwegnehmen: Es hat gepaßt! Operation gelungen, Patient blieb ganz! :-)
Ah ja - wegen der Kochdauer:
So ca. 12-15 Minuten.
Unsere Marillen waren relativ groß und wir haben sie fast 18 Minuten im ganz leicht kochenden Wasser gelassen.
Das war gerade recht - die Marille war schön soft und der Zuckerwürfel geschmolzen.

Zugegeben, er war jetzt nicht ein Topmodel, unser Probeknääädlitschki. Nicht wirklich rund. :-)

Aber wir haben uns gesteigert und mit Erfahrung kommt auch rund. :-)

Wir haben nur ein paar wenige gekocht - der Großteil ging in das Gefrierfach.
Dort muss man sie auf einem Brett einfrieren und wenn sie mal fest sind, dann kann man sie auch in ein Sackerl geben.

Aber natürlich haben wir sie mit Butterbröseln (siehe unten) und viiiiel Staubzucker verkostet.

Und ich muss sagen... EIN TRÄUMLE!

Ich bin wirklich begeistert vom Teig.

Und gottchenseidank hab ich ihn mit Grieß gemacht (Danke, Lisi!) - denn der Haubenkoch Christian hat mir eine Message geschickt, dass "sein" Rezept - das nur mit Mehl gemacht wird - kein Einfrieren erlaubt. Pfuuuh, Glück gehabt.

 
Butterbröseln:
In einer Pfanne ein Stück Butter zergehen lassen und Bröseln darin unter ständigem Rühren anrösten.
Mit Staubzucker süßen und die Knödel gleich nach dem Kochen "als feuchter" in den Bröseln gut wälzen.
Nochmal Zucker drüber streuen und gleich genieeeeeeßen.

Es war ein Volksfest. :-)))

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