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Sommerurlaub 2020 - Tag 4: Aufi auf'n Berg!

Die Juniorchefin des Campingplatzes hat uns bei unserer Ankunft nicht nur sehr freundlich und herzlich empfangen, sie geizte auch nicht mit Tipps und Infos über diverse Wanderziele und Ausflugsmöglichkeiten. So empfahl sie uns eine Wanderung auf das Astjoch, dem Hausberg von St. Lorenzen. Dort auf 2.190 m Seehöhe hat der Wanderer von der Einhäusereralm einen fantastischen Rundumblick auf das herrliche Panorama der Südtiroler Dolomiten. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so beschließen wir, die Woche mit einem Aktivitätstag zu beginnen. Früh morgens wird frisches Gebäck aus dem Dorf besorgt, ein ordentliches Frühstück geschmaust und alles zusammengepackt.

 

Mit dem almbus unterwegs

Der Almbus (gratis für Touristen) fährt um 10:20 Uhr vom Bahnhof weg. Diesmal sind wir mit Maulkorb und Mund-Nasen-Schutz besser gewappnet, allerdings die gleiche Szene wie schon am Sonntag im Bus: Die Hundsviecher wollen die Maulkörbe einfach nicht oben lassen, beim Einsteigen herrscht allgemeine Stressaufgeregtheit und auch hier dürfen wir ohne Maulkorb in den Bus einsteigen. Die anderen Fahrgäste erbarmen sich unserer Mäuse und finden, dass Maulkörbe Tierquälerei sind! Sehr freundlich, die Italiener, und so hundelieb! Wir mögen das!

 

Wanderung zum St. Lorenzener Hausberg

Mit dem Almbus geht es über sehr enge, kurzvenreiche Straßen auf 1.500 m Seehöhe nach Ellen. Hier am Parkplatz ist der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Die wenigen anderen Fahrgäste verstreuen sich in alle Richtungen und so spazieren wir alleine den Wanderweg zur ersten Etappe: Der Walderalm. Bis hierher haben wir schon gute 500 Höhenmeter geschafft. Eine Einkehr gibt es aber erst nach erfolgreicher Gipfelerstürmung. Wir wandern entlang der breiten Forststraße und lassen die steilen Abschneiderwege links liegen. Hier wäre man wesentlich schneller oben, aber auch kräftezehrender. Nach gut 2 Stunden erspähen wir das Gipfelkreuz. Die Kuhli-Muhlis auf der Alm können wir mit Tina & Ike umgehen. So sehr diese Tiere auf eine Alm gehören, so sehr versuchen wir ihnen auch, aus dem Weg zu gehen. Man kennt ja die Geschichten von wildgewordenen Rindviechern und verletzten Wanderern.

Die letzten Höhenmeter ringen uns alle Kraftreserven ab: Es wird steiler und steiler, bis wir endlich oben das Gipfelkreuzerreichen. Von hier erschließt sich ein wahrlich traumhafter Rundumblick. Die Luft ist angenehm frisch, der Blick ins Tal beruhigt und entschädigt für alle Strapazen. Wir sind stolz auf uns ... so in etwa 750 Höhenmeter hamma  bezwungen ... sehr geil, das! 💪

die Walder-alm

Nach einer kurzen Rast geht es nun die steilen Abschneiderwege hinunter zur Walderalm, wo wir unbedingt einkehren wollen. Hier erfahren wir die Schwierigkeiten der deutschen Sprache: Die Bestellung „1/8 Weißwein auf eine Halbe aufgespritzt“ wird als 1/16 Rotwein mit 1/16 Soda serviert. Wir probieren es auf ein Neues und bestellen Wein und Soda getrennt. Und so klappt es dann auch. Die Knödelvariationen auf Krautsalat (Buchweizen, Rote Rübe und Spinat mit flüssigem Käsekern (!)) sind ein Gedicht, die Speckknödelsuppe dagegen stinkt ein bisserl ab. Egal, wir sind hungrig und genießen es, auf der Alm und in der Höhe überhaupt bedient und verwöhnt zu werden! Und wir erfreuen uns am Anblick der erst drei Wochen alten Ziegenbabies. Mini-Ziegen-Yoga steht auf alle Fälle noch auf unserer Bucket-List! 😉

Der Weg hinunter zur Almbus-Haltestelle zieht sich ein wenig, wir merken die Müdigkeit in den Füßen und sind froh, dass wir heil wieder unten ankommen. Kaum im Bus, liegen die Mäuse am Boden und schnarchen. Das wird eine ruhige Nacht ... und wohl auch ein ruhiger nächster Tag. Ausrasten ist angesagt und das brauchen nicht nur Tina und Ike, sondern auch wir. 😄

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