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Venedig - Tag 2 (Biiiieeenaaaaaaaaaleeee!!)

So sah es aus, wenn wir aus dem Fenster geschaut haben… dieser erste Blick raus auf die altehrwürdigen Gemäuer ist immer ganz besonders. 🤩
Heute ging‘s mal zu einer kleinen Kunst-Tour, nämlich zur sagenumwobenen Biennale.
Wir haben dieses „spettaccolo“ noch nie gesehen und waren schon a bisserl neugierig. Erzählt bekamen wir ja schon einige Sachen… nun war‘s denn soweit.
Am Weg zum Eingang der „giardini“, also den Gärten mit den einzelnen Kunst-Pavillions, passierten wir die Via Garibaldi, militärisches Sperrgebiet, die ersten Gemäuer des „Arsenale“  und kamen schließlich zu einem netten Kaffehaus, wo man beim ersten Capucchino gleich mal ein bisserl Leute schauen konnte…😎
Der Zweierhase hatte während des Wartens (geöffnet wird um elf Uhr) die geniale Idee, die Karten derweil online zu kaufen - damit Spartensender uns wenigstens das Anstellen am Kartenhütterl. 🤘

Kültüüüüür overflow.

Man sollte sich für diese Unmenge an Eindrücken mindestens einen Tag Zeit nehmen - oder auch mehr. Wir haben es bei einem Tag belassen, denn es ist uns am Abend eh schon fast der Schädl geplatzt mit lauter Inputs…🤯

Die Pavillons

Die Biennale … eine Kunstwelt für sich!


Wir haben ja schon so viel davon gehört. Freunde erzählten immer wieder, wie toll und sehenswert die Biennale sei. Darum wollten wir uns auf alle Fälle einen ganzen Tag lang der Kunst widmen. Wobei, in Venedig ist irgendwie alles Kunst. Aber wir wollten uns eben der modernen, zeitgenössischen Kunst widmen. Und so ging es morgens nach dem ersten Kaffee auf zur Via Garibaldi. Diese langgezogene Straße war früher einmal ein Kanal. Heute ist dieser zugeschüttet und so flaniert man auf dieser Straße entlang an vielen kleinen Geschäfterln und Bars und Restaurants. Der Weg dorthin führte uns schon entlang der Arsenale-Mauern: beeindruckend lange, ziegelsteinerne Wände, hinter denen sich mitunter militärisches Sperrgebiet befindet. Aber einst waren diese Flächen dem Schiffsbau gewidmet, dem Venedig unter anderem seinen sagenhaften Reichtum verdankte. Nach einem kleinen Frühstück ging es dann los Richtung Giardini. Vorbei an einer großen Stahltüre, die uns zum Betreten einlud: Der Haupteingang des Arsenale wurde von einer Dame bewacht, die uns gleich barsch mitteilte, dass wir erst um 11 Uhr hier rein dürften … wir wollten ja ohnehin nur mal kurz gucken. 


Bei den Giardini angekommen ein kurzer Schreckmoment: Ewig lange Menschenschlangen vor den roten Ticketboxen. Da wir auf Anstellen so was von überhaupt keine Lust haben, wurde kurzerhand das Handy gezückt. Auf der Biennale Homepage kann man Karten schließlich auch online erwerben und Dank Paypal waren diese kurzerhand vom Einkaufskorb in Form eines QR Codes auf unsere Handys gewandert. Schon durften wir uns an der wesentlich kürzen Schlagen am Eingang anstellen, die für Leute MIT Ticket vorgesehen war. Das wussten die vielen ticketbesitzenden Menschen wohl auch nicht, denn diese stellten sich – der Schwarmintelligenz sei Dank – an den Schlangen für den Ticketverkauf an. Ein bissi italienische Verhältnisse, ein bisschen parlare mit dem Personal vor Ort. Vielleicht haben wir uns auch ungewollt an ein paar wartenden Menschen vorbeigeschlichen … all das passierte jedenfalls ohne böse Absicht, und schon kurz nach 11 waren wir auf dem Gelände der Biennale. Sehr schön und abwechslungsreich präsentieren sich hier die Länderpavillons.


Wir hatten natürlich NULL Ahnung, was wir uns ansehen sollten. Ein bissi Kulturmontag haben wir natürlich geguckt. Aber die Fülle und Weitläufigkeit des Geländes überfordert den Besucher dann doch. Also einfach mal zielstrebig auf das nächstgelegene Gebäude zusteuern und dann einfach schauen. Es war das Hauptgebäude, wo sich mehrere Künstler die Ausstellungsflächen teilten. Ein riesiger Elefant erwartete uns am Eingang. Wir durchwandern die ersten Räume, bestaunen bunte Wollgemälde, Strickbilder und Plastikskulpturen. Schnell wird uns klar: Einordnen kann der Laie das alles nicht. Es geht hier auch nicht darum, ob einem die Kunst gefällt oder nicht. Es ist ein Kosmos aus Bildern, Gemälden, Installationen, Skulpturen, der einem schlicht den Atem raubt. Wir merken, dass diese Kunstwerke irgendetwas mit uns machen. Sie regen unsere Phantasie an. Wir wagen die ersten Interpretationen. Schön langsam steigert sich das Interesse und unser Geist will mehr. Angeregt durch die Fülle bestaunen wir einen Pavillon nach dem anderen. Vieles bringt uns hier zum Staunen. Manches zum Schmunzeln. Es gibt so viel Schönheit zu entdecken. Aber auch Faszinierendes, Bedrückendes, Verstörendes. Während wir beim Mittagessen im Gartenrestaurant sitzen, welchseln wir kaum ein paar Sätze. Das Gesehene arbeitet sich in unser Unterbewusstsein vor und wir sind schon jetzt völlig geplättet von der schieren Anzahl an Kunstwerken die hier ausgestellt sind. Man muss das schon selbst einmal gesehen haben, um sich ein Bild davon machen zu können. Und jetzt, wo wir unsere Jungfräuchlichkeit verloren haben, scheint der Ruf nach einer Wiederholung immer stärker zu werden.


Dieser folgen wir auch, und wandern nach einigen Stunden des Kunstgenusses in den Giardini weiter zum Arsenale. Mit dem gleichen QR Code dürfen wir auch hier rein und schon wandern wir durch endlose Hallen an einer Hundertschaft an Kunstwerken vorbei. Wir merken schon nach wenigen Metern, dass wir dass alles geistig gar nicht verarbeiten können, so erschlagen wird man hier von der Kunst. Wir durchstreifen das ganze Ausstellungsgelände und wandern zurück zum Eingang. Wir sind beide hundemüde und sehen uns nach einer Auszeit von der Kunst. Da die Möglichkeiten, sich hier irgendwo schlafen zu legen, begrenzt sind (Notabene: Nächstes Mal Picknickdecke mitnehmen und einfach im Park mützeln), beschließen wir, ins Apartment zurückzukehren. Dort angekommen fallen wir sofort in ein kleines Nachmittagsschläfchen: Kaum die Augen geschlossen, blitzen tausende Bilder am geistigen Auge vorbei. Es war einfach ein bissi zu viel. Das nächste Mal vielleicht doch 2 Tage dafür vorsehen. Aber so what … 

Technisch faszinierend war der Pavillon von Südkorea - mit einer genialen „lebenden Kreatur“ aus wechselfarbigen, flexiblen Bildschirmen… ja, ich denke, so kann man das nennen. 😀

Und weiter geht‘s ins „Arsenale“

Text von Hase

Und schon wieder die Möven...

 

Am Rückweg von der Biennale flanierten wir wieder durch den Park, der beim Eingang der Giardini ist - ja genau: Der mit den Schildkröts im Brunnen innendrinnen. :-)
Und da konnten wir wieder mal unsere alten Freunde, die Möven beobachten: Sie sind ja soooo gscheit!!

Diesmal fischten sie zugebundene Plastiksackerln aus dem Mistkübel und pickten sie auf. Was immer auch essbar war - wurde gierig verschlungen.

 

Recycling by Möven, sozusagen. :-)

 

Abendessen im „Castello“

Wenn in einem Lokal fast nur Italiener sitzen (wir waren die Ausnahme 😀), dann ist das Essen gut.
Genau so war es auch am Abend unseres zweiten Tages… da hatten wir echt einen Volltreffer gelandet (gehabt gewesen 😆).
Mitten im Nachbarviertel „Castello“ war ein Tisch neben der Gasse frei - und den schnappten wir uns sofort. Was für ein genialer Entschluss! 💪
Wir waren im kulinarisch-italienischen Himmel.
Der Zweierhase hatte die typische venezianische Leber („fegato“) und ich - wieder mal - die Fischvariationen als Primo Piatto / Antipasti. Es war alles wirklich unglaublich gut.
Empfehlung!

Nächtlicher Spaziergang heimwärts.

Dann mal ab in die Heia…am nächsten Tag stand wieder volles Programm am Plan. 🤘

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