Zufällig bei der besten Köchin der Welt gebucht.

Kürzlich haben wir's uns vor dem neuen Tivi gemütlich gemacht und in Ermangelung anderer Programme Netflix geschaut. Und da war meine Lieblings-Serie 'Chef's Table' eine willkommene Bereicherung. ;-)

Ich weiß nicht, woran es genau lag, daß ich mir das Porträt von Ana Roš so besonders auffiel.

(Zur Erklärung: Da gibt es eine Latte an verschiedenen Köchen und Köchinnen, die auf eine wunderschöne Art und Weise porträtiert werden und man bekommt beim Anwählen der Serie eine ewig lange Liste vorgeschlagen. Was nehmen, sprach Zeus? *g*)

 

Vielleicht war's das Bild von ihr, das eine so unprätentiöse Art der Küche und eine beeindruckend eigenwillige Persönlichkeit suggerierte?

 

Jedenfalls haben wir *Sie* ausgewählt und die folgende Stunde war ein einmaliges Erlebnis.

In einem kleinen, beschaulichen slowenischen Tal liegt Kobarid.

Dort liegt das Gasthaus von Valter und Ana Roš.

Als ausgebildete Diplomatin, die mehrere Sprachen fließend spricht, kam sie wie die 'Jungfrau zum Kind': Sie lernte ihren Mann kennen, der den Familienbetrieb übernommen hat.
Vom Service aus hat sich Ana Roš bis zur Küchenchefin hochgearbeitet - ohne je eine Kochschule von innen gesehen zu haben, als reine Autoditaktin.

 

Ich fand das alles extrem beeindruckend.

(Und - wie mir gerade einfällt: Lustige Parallelen zu Johanna Maier , der einzigen Frau mit 'fünf goldenen Hauben' aus der Warmen Küche. *g* - Wird Ana Roš ihr folgen?)

 

Und natürlich die Zutaten, die allesamt aus der Umgebung kommen - wie zum Beispiel die 'marmorierte Forelle' - die gibt es nur aus dem Fluß Posočje.

Und, und, und...

 

Eine wunderschöne Beschreibung dieser geradlinigen und authentischen Küche gibt es auf der homepage:

 

Wenn Janko morgens das Haus Franko betritt, kommt er gerade aus dem Stall, in der Hand eine einfache Tüte mit besonderem Inhalt: der Quark ist noch warm, ein „Cuveé“ sozusagen, aus frischer Tolminer Ziegen- und Kuhmilch. Ein Genuss, so wahrhaftig wie das Land.

 

Direkt über dem Haus liegen die Weiden von Božce. Auf über 1600 Metern Höhe grasen hier die „Cikas“, das traditionelle Milchvieh der Region. Das Aroma der saftigen Wiesen durchdringt jede Pore dieser wunderbaren Tieren. Diese natürliche Würze ist die Basis für einen Tartar wie er ursprünglicher kaum sein könnte.

 

Wildgras, Blumen, Pilze – wenn ihre Saison gekommen ist, sammeln wir sie morgens und bringen sie mittags frisch auf den Teller. Eine Spezialität des Hauses sind Forellen aus den sprudelnden Wassern des Posočje, dem bestmöglichen Zuhause für Süßwasserfische. Und kennen Sie den Geschmack von wild gewachsenen Wal- und Haselnüssen?

 

Mein Respekt gebührt Loredana, die für uns eine Vielfalt verschiedener Teesorten komponiert – aus wilden Kräutern und Blumen. Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen und so findet sich auch für jeden Gast der perfekte Tee.

 

Wenn ich den Berg Kolovrat besteige, finde ich mich auf unserer Terrasse wieder. Der Blick reicht weit über die kroatische Küste, bis nach Venedig. Bei klarem Wetter funkelt das Meer golden und ich kann die Schiffe in den Buchten zählen. Von dort stammt Irena Fondas Wolfsbarsch und ihre mediterranen Miesmuscheln. Und die Austern, die meine Erinnerungen an meine Kindheit im wilden Istrien wachrufen. All das inspiriert mich zu meinen Kreationen.

Wow, wie geil klingt *das* denn?

Kurzum:

Ich beschloß, sofort ein Mail zu schreiben und um einen Tisch für zwei Personen anzufragen.

In meinem Kopf war alles klar: Ein langes Camping-Wochenende (es gibt dort zwei sehr feine Campingplätze!) mit einer ausgiebigen Wanderung und glücklichen Mäusen - und dazwischen - am Samstag - einen Besuch bei Ana und ihre wunderbare Küche genießen.

 

Nun - bis März ist geschlossen und zum Campen eh zu kalt.

Zufälligerweise (der Wolfi denkt und die Sabine lenkt) haben uns Sabine und Manfred eingeladen, anfang Juni mit ihnen ein Wochenende in Slowenien zu verbringen. Na? Schicksal oder Fügung? :-)

 

Also haben wir reserviert und werden dort einen genußvollen Abend und eine Nacht im Gästehaus (natürlich gemeinsam mit unseren Mäusen, die herzlich willkommen sind) verbringen.

So weit, so herrlich, so vorfreudig.

 

Aber es kommt noch besser.

 

Diese Woche schau ich auf kurier.at und entdecke plötzlich eine Meldung:

The World's 50 Best Restaurants: Ana Roš: Slowenin ist beste Köchin der Welt

Wie? Was jetzt?

Das is doch DIE Ana Roš!

 

Foto: (c) by AP/Suzan Gabrijan /  Foto: AP/TOMO JESENICNIK

 

Ich hab's wirklich ned gepackt.

Da habe ich meinem Hasen zum vergangenen Anniversary day doch wirklich ein Abendessen bei der besten Köchin der Welt geschenkt.

 

 

Wow.

 

Das wird ein feiner Juni... wir g'frein uns narrisch!  :-))

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