Lezione tredici - la tredicesima lezione con Sara. (Mit Busenblitzer und deftigem Parkschaden)

Wow.

Sara und ich treffen uns heute zum dreizehnten Mal... bald isses ein halbes Jahr, daß wir uns kennen.

Und jedes Mal merken wir beide: Es macht uns total Spaß, wir mögen uns. ;-)

 

Diesmal haben wir uns ein Lokal im tiefsten zweiten Hieb ausgesucht: Die 'Trattoria Triestina'.

Der Grund ist einfach: Nächste Woche treffen wir uns hier mit Freunden und ich wollte mir's mal vorab anschauen - die gehbare Nähe zum Kieser und zum Lunzer paßte da gerade recht. ;-)

Erster Eindruck: Seeehr nett.

Veronica, die padrona, ist eher 'vom kühlen Schlag', aber wir werden langsam warm.

Ich bemühe mich auch redlich:

'Buon giorno! Mi chiamo Wolfgang - ho un appuntamente con mia insigniante di italiano - Sara. Prossima setimana abbiamo un appuntamente con due amici per cena in tua casa...!' -es ruckelt zwar, aber es kommt mir dann doch brauchbar über die Lippen (la lepre). :-)

(Zwischen Rotensterngasse und Großer Sperlgasse hab ich mich vorbereitet. Man will ja einen guten ersten Eindruck machen. *g*). Egal... was ist das für ein geiles Gefühl. Ich bin echt stolz, weil ich's kann. *g*

Nach einer guten Viertelstunde erzählt mir Veronica voller Pathos von der Geschichte des überpräsenten Gemäldes an unserer Wand... von drei Malern ('i pittori') in Triest gemalt. Sara ist begeistert, verständlicherweise. ('certo!')  :-)

Das Lokal ist überhaupt eine Ansammlung von 'persönlichen' Dingen... sehr sympathisch.  Ein tiefgefurchter Eichentisch hier, eine alte Apotheker-Kommode da. Ich fühl mich sehr wohl und freue mich schon auf nächste Woche!

Aber schließlich sind wir ja nicht zum Lokaltesten hier, sondern zum 'imparare', also zum Lernen.

Heute standen neben Sprechübungen auch wieder mal die Vergangenheits-Bildung der Verben im Fokus... Madonna mia! :-)

Die 'Passato Prossimo', also die Vergangenheit (nicht die 'Mitvergangenheit'!) ist ja grundsätzlich nicht schwer.

Was es gefinkelt macht sind die unregelmäßigen Verben und deren Deklination in der Vergangenheit.

Aber Sara ist heute schreibfleissiger als sonst - sie nimmt mein 'schlaues Buch' an sich und macht mir diverse Organigramme rein - sehr fein. :-)

Überhaupt: Ich merke, daß sie heute ein bisserl anders ist als sonst.

Das sag ich natürlich (subtiles Wesen, ich! *LOL*)...und über den Grund dafür freuen wir uns beide. (Natürlich müssen wir auch ganz viel parlare drüber... *g*)

Die neunzig Minuten flutschen dahin wie ein News-Flash im Fernsehen und wir machen uns gleich wieder was für nächste Woche aus. Da wieder in der Kaiserstraße - man erinnert sich!

Busenblitzer und Parkschaden.

Ah, ja - bevor ich's vergess:

Am Weg zum Kieser saß eine tschechische Frau vor mir.

Kind im Kinderwagen.

Plötzlich schreit Kind.

Frau nimmt Kind raus und setzt sich wieder mir gegenüber nieder.

Poppt Bluse auf und stillt das Kind.

Ich völlig perplex vom Handy auffschauend und die entblößte Situation erkennend.

Macker von Frau funkelt mich an: 'Meine Tussi, Oida!' - äääääh? Was?

Ja, geht's denn noch?

Erst vor kurzem haben wir mit den cupcakes drüber geplaudert... alle waren der gleichen Meinung wie wir: Öffentlich stillen? No ways. Wenn schon irgendwo im öffentlichen Bereich (im Park oder so...), dann mit einem feingehäkelten Tüchlein alles bedeckend. Aber so ein Nippel/Busen-Blitzer muß ned sein. Echt jetzt. Sowas will-man-ned-sehen.

(Mit der Aletta und der Agnes vom 'Lunzer' hab ich das Thema noch mal aufgenommen... beide haben mir attestiert, *keine* spießige Einstellung zu besitzen. Und das sind ja Frauen - also zählt das schon. *g*)

 

Apropos 'Lunzer':

Es war ja ungeheuerlich viel los, heute.

Geh ich von meinem ersten Besuch bei den Mädels Richtung Sara vondannen, sehe ich einen protzigen Mercedes, der gerade hinterwärts einparken will.

Doch schlägt der Fahrer gut eineinhalb Meter zu früh ein und zerdepscht die Hintertüre des parkenden, vorderen Wagens total ein. Aber so richtig. Mit *Knirsch* und *Splitter* und *Krach*. Absolut kaputt, das Ding.

Ich warte, zücke das Fairphone und warte wieder.

Nach drei Versuchen hat er's endlich geschafft, in den busgroßen Parkplatz einzuparken und steigt aus.
Naja, was soll ich sagen: Gut achzig Lenze hat er am Buckel, der Meister des Einparkens.

Ich spreche ihn auf den Schaden an, den er angerichtet hat.

Er meint nur: 'Jo, Jo!' und setzt sich wieder in sein Auto. Ich mach halt Photos und mich auf zur Sara.

Also ich zwei Stunden später retourkomme, ist er weg.

Das beschädigte Auto hat keinen Zettel unterm Scheibenwischer und ich fühl mich verpflichtet, meine Nummer zu hinterlassen, falls hier Fahrerflucht vorliegen sollte. Dann kann der Beschädigte ja gern meine Fotos samt Nummerntafel haben.

Kommt am Abend ein Anruf - voller Dank und Freude. Denn der liebe alte Tattergreis hat zwar eine Nummer hinterlassen (die zwischenzeitlich entnommen wurde), nur eine falsche. (er kann wohl so gut schreiben wie autofahren *lol*)

Ich werd' halt helfen, wo ich kann - sowas ist schlichtweg unglaublich.

Die Leit' san hoit Gfrasta!

 

Aber sonst war das heute ein absolut wunderfeinster Tag.

Ich liebe meine Frei-Tage von früh bis spät.. :-)

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Hans-Georg (Sonntag, 12 Februar 2017 10:10)

    Das war aber schon was mehr als ein Blitzer, das schon ein kräftiges Busengewitter.

  • #2

    Deep_Blue (Sonntag, 12 Februar 2017 10:50)

    Sehr geehrter Hr. Schlosser.
    Herzlichen Dank für ihre ausführliche Schilderung des Vorfalles mit dem weiblichen Busen.

    Meine Diagnose: Gynophobie in Verbindung mit Misogynie und einem sehr stark ausgeprägten Spießbürgertum.
    Leider inkurabel.

    Hochachtungsvoll
    Dr. Blue

  • #3

    Wolfi (Sonntag, 12 Februar 2017 14:27)

    @Hans-Georg: Na, das kannst laut schreiben! :-)
    Zwischenzeitlich hab ich mit ein paar Freunden drüber geplaudert... und keine(r) fand das erquicklich. Da bin ich mal froh, daß die kurz aufgeflackerte Vermutung des Spießigseins nicht bestätigt wurde.

  • #4

    Wolfi (Sonntag, 12 Februar 2017 14:33)

    @Blue:
    Na schau her... da ist jemand unter seinem Stein hervorgekrochen und auf der Brücke gewandert, die ich mit meinen (selbst-)-kritischen Gedanken gebaut habe...
    Nur: In Deinem Rucksack fehlen zwei entscheidende Dinge: Die notwendige Ernsthaftigkeit zur Diskussion und - vor allem - die 'ärztliche Unbefangenheit', die Deine 'Diagnose' bedingt: Wahrscheinlich ist der Anblick einer stillenden Mutter der einzige Moment in Deinem traurigen Leben, in dem Du Dich aufgeilen kannst, ohne dafür bezahlen zu müssen *LOL*.
    Insoferne ist Deine Meinung durchaus stringent: Jeder, der das nicht geil findet, ist ein Spießbürger.
    (Wenigstens bist Du hier in Deiner Berechenbarkeit konsequent.)